Farbasphalt im Landschaftsbau

Mit Farbpigmenten eingefärbter Asphalt – zu Beginn der Entwicklung war zunächst nur Rot als Farbe verfügbar – wurde im Straßenbau schon früh zur farblichen Abgrenzung von Rad- und Gehwegen verwendet und trägt so zur Unfallvermeidung bei. Zur Erzielung einer roten Farbwirkung wurde dabei der konventionelle „schwarze Asphalt“ unter Anwendung von Bitumen als Bindemittel mit einer hohen Menge an rotem Farbpigment rotbraun eingefärbt. Die Farbwirkung war jedoch wenig zufriedenstellend. Die Lösung dieses Problems stellten Entwicklung und Einsatz sogenannter farbloser Bindemittel vor ca. 30 Jahren dar: erstmals waren intensive Rotfarbtöne mit einer deutlich höheren Warn- und Signalwirkung technisch machbar. Die Anwendungsmöglichkeiten für die farbige Gestaltung der Oberfläche von Rad- und Gehwegen, Verkehrsflächen mit Kreuzungsbereichen oder Einmündungen wurden vielfältiger.

Farbasphalt - ein kreativer Baustoff

Durch diese Entwicklung lassen sich Farbasphalte heute auch als kreativer Baustoff für den Garten- und Landschaftsbau nutzen. Durch den Einsatz der farblosen Bindemittel mit oder ohne Zugabe zusätzlicher Farbpigmente können Plätze, Wege und Flächen in nahezu unbegrenzter intensiver Farbvielfalt gestaltet oder an ihre Umgebung angepasst werden. So ergibt sich hinsichtlich der gewünschten Farbgebung ein breiter planerischer Gestaltungsspielraum, der durch verschiedene Arten der Oberflächenbehandlung noch erweitert wird.

Straßenbäume

Um Schäden durch oberflächennahes Wurzelwachstum zu vermeiden, ist im Untergrund von wasser- und luftundurchlässigen Farbasphalten, wie auch bei konventionellen Asphalten, immer ein ausreichend bemessener durchwurzelbarer Bodenraum für Straßenbäume vorzusehen. Aufgrund der geringen Konstruktionsdicke der Asphaltbefestigung kann beispielsweise bei Rad- und Gehwegen und unsachgemäßer Pflanzgrubenbauweise die ungebundene Tragschicht oberflächennah durchwurzelt werden – Risse im Asphaltaufbau sind die Folge.

Solche Schäden können bereits im Vorfeld vermieden werden, wenn ein ausreichend durchwurzelbarer Bodenraum in der Tiefe ein tiefgründiges Wurzelwachstum des Baumes ermöglicht. Neben einer ausreichend großen Baumgrube und der Verfüllung eines geeigneten Baumsubstrates sind im Regelfall auch wurzelraumerweiternde Maßnahmen bei vegetationstechnisch unzureichenden Bodenverhältnissen vorzusehen. So kann sich der Jungbaum auch später stetig weiterentwickeln. Ist dabei die Größe der offenen Baumscheibe relativ gering bemessen, ist aufgrund der wasser- und luftundurchlässigen Bauweise für eine ausreichende Belüftung des Untergrundes zu sorgen.

Hierbei kann der ausreichende Luftaustausch in der Tiefe durch den Einsatz von Baumbelüftern sichergestellt werden. Für die Bewässerung und auch die spätere Nährstoffzuführung können Baumbewässerungswinkel verwendet werden. Für eine langfristig nutzbare Depotdüngung in der Tiefe wurden Wurzellockstoffe entwickelt, die heute als Weiterentwicklung in der 2. Generation angeboten werden.

Der Einsatz von wasser- und luftdurchlässigen Farbasphalten bietet sich im Bereich von Baumscheiben an. Hierbei sind alle Schichten des Flächenaufbaus in ausreichend wasserdurchlässiger Bauweise aufeinander abgestimmt.